letzte Konzerte: Köln, München

Anlässlich Amigos Auftritt 2016 in der Carnegie-Hall bestätigte Pat Metheny sein früheres Lob: „Everything what he does, his touch, his sound, his ideas, all knock me out…Vicente is the best guitarist alive“. 2017 dann erhielt Amigo seinen zweiten Latin-Grammy für seine absolut sauber ausgeführten, doch vor allem unnachahmlich feinfühligen Kompositionen. Die Schönheit auch leiser Töne, die Verbindung von anspruchsvollen musikalischen Bögen mit sicherem Ausdruck kennzeichnen seine melancholischen Boleros, fröhlichen Alegrías bis zu rasend schnell und hart gespielten Bulerías.
Großmeister Paco de Lucía sagte noch während der Produktion des letzten Albums: “I am the greatest fan of Vicente!” Für ihn war Amigo der beste Gitarrist der ihm nachfolgenden Generationen, gerade weil er seinen Stil nicht kopierte, sondern einzigartige neue Klangwelten geschaffen hat (mehr dazu unten).
Ein TV-Auftritt de Lucías faszinierte den damals 8jährigen Vicente dergestalt, dass er mit dem Erlernen der Flamencogitarre begann. Als zeitweiliger Begleitgitarrist des populärsten Flamencosängers, Camarón de la Isla, erregte Amigo Ende der 80er Jahre erstmals große Aufmerksamkeit, bevor er zu Beginn der 90er Jahre mit seinen Soloalben die Flamencogitarre revolutionierte und eine ganze Generation seinem Spiel nacheiferte. Charakteristisch für seinen Stil ist eine innovative Harmonie- und Melodieführung – eine Mischung aus melancholischen, entfernt und berührend zugleich erklingenden Tönen sowie außerordentlich sauber exekutierten Gitarrenläufen und Arpeggien, die eine neue Tür im Flamenco öffnen. Amigos Kompositionen beeindrucken durch eine unerhörte Fingerfertigkeit, die immer im Dienst des Ausdrucks steht und niemals zur bloßen Raserei verkommt. So war es nur folgerichtig, dass das Konzert in der Berliner Philharmonie 2015 als Aushängeschild andalusischer Kunst präsentiert wurde vom andalusischen Tourismusverband Turismo Andaluz.
Links: Amigos Orchesterwerk “Poeta”. Rechts: Bei Orchesterproben
links: Blutjung mit dem großen Camarón. Rechts: mit spanisch-keltischen Musikern
Amigos Sextett beinhaltet den Sänger Rafael de Utrera mit der typisch rauen und charismatischen Flamencostimme, den Perkussionisten Paquito González, der auch Paco de Lucía begleitete (in Canción Andaluza), den 2. Gitarristen Aní wie auch den äusserst expressiven Tänzer El Choro. Das Programm reicht vom langsamen, gefühlvollen Thema “Roma” über archaische Sologitarrenklänge bis zu ausgelassenen Bulerías, in denen rasende Gitarrenwirbel mit dem Trommelfeuer der Füße verschmelzen.
Auswahl seiner Preise und Ehrungen
1988 1. Preis beim „Concurso de Guitarra Flamenca“
1988 1. Preis „R. Montoya“ beim „Concurso Nacional de Córdoba“
1991 Preis „Kritisches Auge“ von Radio Nacional de España
1991 Preis „Icaro“ der Zeitung Diario 16
1993 Wahl als „Bester Flamencogitarrist“ vom Guitar Player Magazine
1995 1. Preis der Vereinigung der Spanischen Flamencokritiker
1996 Nominierung für die „Preise für spanische Musik“ von E. Internacional
1998 Wahl als „Bester Flamencogitarrist“ vom Guitar Player Magazine
2000 Wahl als „Bester Flamencogitarrist“ vom Guitar Player Magazine
2000 die „Medalla de Andalucía“, vom andal. Präsidenten überreicht
2001 Grammy Award für das beste Flamencoalbum
2002 Ehrenbürger der Stadt Córdoba und Premio Ondas
2006 Preis als beste Gitarren-CD von DeFlamenco.com
2009 Latin Grammynominierung: Bestes Flamencoalbum
2009 Bester Flamencosolist (von span. Flamencokritikervereinigung)
2010 Preis “Patriarca del Flamenco”
2011 Die Stadt Córdoba fördert Gitarrentalente nun mit dem jährlichen “Premio Vicente Amigo”
2013 Grammynominierung für die CD „Tierra“
2016 Das spanische Königspaar verleiht Amigo die Goldmedaille “Medalla de Oro de las Bellas Artes” für seine Werke:

2017 Grammy für das beste “World Music Album” (Memoria De Los Sentidos)
ca. 2018 Der Preis “Vicente Amigo” wird als Auszeichnung für Nachwuchsgitarristen ins Leben gerufen
2020 Die Stadt Córdoba ehrt Amigo für sein Album “Stadt der Ideen”, das der Künstler vor genau 20 Jahren seiner Heimatstadt gewidmet hatte.
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